7.10.05

Die Augen der Kräne

Abendhimmel: gestern die grauen Hälse der Kraniche, heute die roten Augen der Kräne. Stadt, Land, Bodden-Schönwetter heute, Boddenblau und Boddensilber, Schwäne im Flug mit sirrenden Schwingen, Liebespaare in den Sandkuhlen, Algen am Strand, Kaffee im Kieferwald.
Sanfter Sonnenglanz von zarter Schönheit, Helligkeit fürs Herz, Segelboote von Licht umströmt, weiche Wege von Kiefernadeln bedeckt, stilles Gehen zwischen den rötlichen Stämmen und draußen das Strahlen am Strand.
Drei Schwäne fliegen gemeinsam übers Wasser, wir hören das Geräusch ihrer Füße, die auf dem Wasserspiegel landen, in kurzen Abständen die Wasseroberfläche berühren, eine kleine Spur ziehen, bis sie stillstehen und das Gefieder auf dem Wasser schwebt. Und nun doch noch, weit oben: ein kleiner Kranichzug.
Der Abend blaut ein, rosalilat, spannt die Seide für die Sonne, glutorangner Ball, der schnell versinkt. Irgendwo da hinterm Horizont. Ganz nah und ganz weit weg. Während die schmale Mondsichel wolkenzart am noch hellen Himmel aufscheint. Und immer noch: kein Wind.

Stilles Gehen im
Sonnenglast – dankbar sind wir
für den Spätsommer

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