31.5.06

plätschern

leises plätschern im
ostseeblog in harmonie
mit dem regen.

sonst nichts.

28.5.06

Grüße aus Marburg

In der Mitte unsres Lands
Festung heile Welt
umspült vom Flüsschen Lahn

Demonstrieren Studenten
weil Roland an ihr
Säckel will

das wär allzu schade
denn sonst stirbt auch noch
die letzte kreative
Einzelhandelslandschaft





14.5.06

rügencykus

gelbe rapsmeere
bis zum horizont - schäumen
hoch in die wolken

Putbus:

WANTED: Statisten
für die Stadtbühne Putbus.
Gespielt wird: Leben

Kulissenstadt für
einen Eastern: der Bärlauch
Kuss von Putbus

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13.5.06

Nordischer Klang

mit südlichen temperament ... New Orleans im temporären St. Spiritushof der Bebel Schule




Gundhild Carling

12.5.06

glück

dieser helle glanz
von blüten himmeln sternen -
greifswalder glück

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4.5.06

pfauenblau

Wie samtblau der Himmel ist! Wie still die Nacht! So ein tiefes, so ein dunkles, so ein leuchtendes, so ein pfauenfarbenes Blau, das ist geradezu unirdisch, die Sterne zum Träumen nah, der Mond mit seiner strahlenden Sichel unsagbar schön. Die klare Luft weht schöne Versprechen von irgendwoher, die niemand einhält, aber sie machen den Augenblick wunderbarer, und vielleicht ist es nur das, was zählt.

im herzen von greifswald

2.5.06

mittfrühlingsblau

mittfrühlingsblau sanft
am abendlichen himmel -
der mond sichelt still

im herzen von greifswald

1.5.06

Nachtrag

Nachtrag 2


Eine Leiche treibt
im Ryck - wie gut dass sie nicht
frieren die Toten

Geh aus mein Herz...

Geh aus mein herz und suche Freud
in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben
schau an der schönen Gärten Zier
und sieh wie sie mir und dir
sich ausgeschmücket haben
(Liedtext: Paul Gerhardt, evang. Gesangbuch, Lied Nr. 503 1. Strophe)






(Bilder: Arboretum, Botanischer Garten, Greifswald)

Ich selber kann und mag nicht ruhn
des großen Gottes großes Tun erweckt mir alle Sinnen
ich singe mit, wenn alles singt,
und lasse, was dem Höchsten klingt,
aus meinem Herzen rinnen
(Liedtext: Paul Gerhardt, evang. Gesangbuch Lied Nr. 503 8. Strophe)

das leben der anderen

längst fälliger nachtrag:
das gedicht zum film "das leben der anderen"



ich lebe und schreibe still
im tal der ahnungslosen
statt zu fragen nach dem
leben der anderen

wie war das damals?
bist du jemals IM gewesen
oder von einem solchen
bespitzelt worden?

hast du je in deinen akten
gelesen bist du jemals
ein verräter gewesen und
wenn ja: weshalb?

und ich: hätte ich einen
IM-vertrag unterschrieben
wenn man mich verhört
hätte bei tag und nacht?

hätte man meine freunde
und liebsten bedroht: wäre
ich schwach geworden?
wahrscheinlich ja

und danach? hätte ich den
mut gehabt zu fliehen wenn
schon nicht zu widerstehen?
was heißt eigentlich feigheit?

oder hätte ich mich aus allem
heraus und den mund gehalten
hätte die angst mich besiegt
hätte ich heimlich geschrieben?

oder mich dem widerstand ver-
schrieben und hieße das: sich
opfern? oder opfert sich einer der
den widerstand aufgibt & schweigt?

die selben fragen stellen sich
im westen wie im osten gab
es diverse gelegenheiten in
der theorie und der praxis

die uns verschonen möge
aber wen soll man darum
bitten? das leben gott das
schicksal den zufall?

da sitze ich im osten und
habe nie mir oder jemand
anderem fragen gestellt:
wie war das damals

oder wie wäre es gewesen
wenn?


„Das Leben der Anderen“
Regie: Florian Henckel von Donnersmarck. Schauspieler: Martina Gedeck in der Rolle der Schauspielerin Christa-Maria Sieland, der das Bühnen-Leben über das wirkliche geht, Sebastian Koch als der Dramatiker Georg Dreyman, und der großartige Ulrich Mühe als Hauptman Gerd Wiesler, dessen Auftrag, das Leben der anderen zu bespitzeln, sein eigenes radikal verändert.
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,407544,00.html


http://www.filmz.de/film_2006/das_leben_der_anderen