27.9.08

Wo?


Jedenfalls nicht in pommern ...

18.9.08

Deutsch-Schwedisches Renga 1: Hokku

der wind treibt blätter
und passanten vor sich her:
temperatursturz
Übersetzung:

vinden driver löv
och fotgängare framför sig:
temperaturfall


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Lyrikmeisterschaft MV: Carlo Ihde

Gelesen bei der Lyrikmeisterschaft Mecklenburg-Vorpommern 2008
1. Preis der Jury, 1. Publikumspreis


Alter Mann in Rio (Das verlassene Land)

Irgendwann in sechzig Jahren
sitz auf einer Terasse ich an der
Copa Cabana in einem Morgen
Mantel noch um 15 Uhr und
schaue im gesenkten Blick zu
dem kalten Getränk dann auf in
die Weiten des Meers an dessen
Horizont irgendwo das
verlassene Land liegt.

Lasse in Seilbahngondeln mich
diesen alten, erfahren wirkenden
Mann unter fremdländisch sprechenden,
immer jungen Brasilianerinnen
in die Höhen über die Stadt schwingen
und vom Aussichtsturm im
gewählten Exil, meinem Altersruhesitz,
meinen Blick das verlassene Land erahnen.

Und werde dicke Zigarren so qualmen wie
man sonst atmete, werde nichts zu teuer
sein lassen für so einen Alten,
nichts zu schlecht, auch mein Gewissen
nicht zu Wort kommen lassen, da ich
ein Leben gehabt haben werde,
das da hieß: alles für zu schlecht zu halten
um genussvoll darin alt zu werden.

Diesen Lebensirrtum, der mich
ein Leben lang repressiv behandelt
haben wird, diesen Irrtum werde
ich dem Land nicht verzeihen, und,
als ich schlussendlich doch alt war
hab ich es verlassen,
um genussvoll alt zu sein in Rio nachdem
ich genusslos alt geworden war
im verlassenen Land.

© Carlo Ihde

Entstanden 2007, Dezember
In: Lose Sammlung von Gedichten seitdem sie seltener werden (seit Mitte 2007)
Online auch auf den Seiten der Leselupe
hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Autors





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11.9.08

Meerhaiku fortgespült


Das herbstmeer war schneller

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10.9.08

Hochkaratiges


Auf dem greifswalder marktplatz

9.9.08

zeit

die zeit rinnt über
die tasten - ich habe nichts
um sie aufzufangen

Publikumspreis Lyrikmeisterschaft Rostock

Und hier endlich Genaueres zum Publikumspreis bei der Lyrikmeisterschaft Mecklenburg-Vorpommern 2008, da es sonst partout nirgends zu finden ist:

Von insgesamt 79 Stimmen entfielen auf:
Carlo Ihde 21 Stimmen
Ann Haller und Silvio Witt jeweils 14
Odile Endres 8
Philipp Kluwe, Vera Doneck, Anja Gebhardt, Bert Lingnau je 5
Klaus Mattern und Hanno Lenz je 2

und wir hoffen, dass die Zahlen stimmen (Angaben des Literaturhauses Rostock).
Tipp: Wenn ihr mal bei einem solchen Wettbewerb teilnehmt: Bringt alle eure Freunde mit!!

Der nicht sehr inspirierte Artikel der Ostseezeitung ist in der Print-Ausagbe vom 08. September und Online nur noch im kostenpflichtigen Archiv zu finden. Von diesem Online-Artikel gelangt man auch zu einigen der Gedichte der PreisträgerInnen, was sehr schön ist, aber wie man die Gedichte von der Hautpseite aus findet, entzieht sich unserer Kenntnis.
Im Ostsee-Blog werden nach und nach Gedichte aller TeilnehmerInnen des Wettbewerbs zu lesen sein - sofern sie irgendwann im Blog eintrudeln.

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7.9.08

Lyrikmeisterschaft Mecklenburg-Vorpommern 2008

Jetzt haben wir es fast so spannend wie die Jury am Freitagabend gemacht. Aber leider nicht so charmant.
Nun wollen wir endlich verraten, vor allem, weil es immer noch nirgends sonst zu lesen ist, wer denn nun gewonnen hat an jenem Abend.
Wer in der Jury war, verraten wir dann morgen, auch wer den Publikumspreis bekommen hat, das ging so schnell bei der Preisverkündung, das konnte man sich gar nicht alles merken.
Also denn:
Carlo Ihde (Gold)
Odile Endres (Silber)
Silvio Witt und Ann Haller (jeweils Bronze)

Damit ist Carlo Ihde der Lyrikmeister, und die anderen sozusagen die SekundärmeisterInnen oder wie auch immer man das nennen soll.

Angaben ohne Gewähr

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meerhaiku: zur nacht

meerhaiku: zum abschied


Leckt der meersommer ...

Der Rest ist wie immer am Strand von Lubmin zu lesen, wenn das Meer nicht schon alles fortgespült hat

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Sommerende


mit abquallenden songs zum abend(b)rot

6.9.08

Heraus, die MeisterInnen des Wortes

sind sie gekommen, in der 11. Rostocker Lyriknacht Wettbewerb um den Lyrikmeister oder die Lyrikmeisterin Mecklenburg-Vorpommern 2008. Eine schöne Gelegenheit, die das Literaturhaus Rostock auf der Bühne 602 elf weniger bekannten AutorInnen der Region bot.
Wasser gab's keines für die armen PoetInnen [Odile Endres (Greifswald), Ann Haller (Rostock), Catrin Heiden (Breege/Rügen, Anja Gebhardt (Barth), Philipp Kluwe (Rostock), Bert Lingnau (Zingst), Klaus Mattern (Stralsund), Lars Valerian Simon (Mönkebude), Silvio Witt (Neubrandenburg), Vera Doneck (Alt Meteln), dazu noch Carlo Ihde (Rostock)], dafür ein nettes Publikum und eine wohlwollende Jury. Die coole Moderation gab dem Abend ein gewisses Etwas und leitete auch zum kulturellen Teil nach dem Wettbewerb über, während die Jury beriet und das Publikum schon entschieden hatte.

Der kulturelle Teil erfolgte vom Sofa aus, wo crauss und klavki (Näheres zur Person entnehmen Sie bitte dem Internet) sich lässig lümmelten und das Publikum mit ihren Texten erfreuten. Ein gutes Team. Klavki erfreute die Nachdenklicheren mit seinen wunderbaren Gedichten, so nehmen wir jetzt mal an, und crauss verstand es, die ZuhörerInnen zu fesseln und stellenweise hörbar zu erheitern. So fiel das Warten auf die Entscheidung der Jury nicht schwer ...

Und wer hat nun gewonnen? Wahrscheinlich wird’s nun doch erst übermorgen in der Zeitung stehn. Also … da wird man es dann ja lesen können. Und im Ostseeblog werden exklusiv Texte von ALLEN TeilnehmerInnen zu lesen sein. Liebe/r LeserIn, bild dir selber deine Meinung! Und sei versichert: Jedes einzelne Gedicht ist in jedem Falle lesbar und hörbar!

Um es nicht allzu spannend zu machen, sei hier nur so viel gesagt: Es war ein junger Dichter, der mit seinem lakonischen und sehr erheiternden Vortrag sowohl den Publikumspreis, als auch den 1. Jurypreis erhielt und damit ZWEI Riesensilberbleistifte abräumte.

Bis bald an gewohnter Stelle.

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Steffen Popp: Auratische Flurkunde

Steffen Popp


Auratische Flurkunde IV


Das Sprechen zermürbt die Gemeinde der Schmerzen
Zukunft besiedelt das Denken wie ein Pilz, wie Feuer

ein rotes Pferd steht in der Rotunde, aus Kupfer
das Blut in deinen Fingern, die Festbeleuchtung
hängt in den Kronen wie ein verwelktes Klavier.

Unruhig herumlaufen, einzelne Tasten anschlagen
manchmal lockt die Musik etwas hervor

der Augenblick eine Sehnsucht im Spiel der Zweige
Liebende aus schlechtem Stein künden die Nacht an

kalte Fusion, Kentaur

wer in den Umkreis der Bäume tritt ist allein.


mit freundlicher Genehmigung des cookbook verlags

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uljana wolf: deutsches literaturarchiv marbach

uljana wolf

deutsches literaturarchiv marbach

diese kästen enthalten frauen
die nicht bearbeitet werden können

in dokumenten überwintern
widerrede ohne rede
rede ohne wiederkehr
blassgrau beschriftet
nutzbar : beschränkt

am namen liest sich
der zweifel nicht ab
nirgendwo steht

mein trotz ist mein werkzeug
und meine verstummung

uns anheim gegeben
verliert sich die spur

wer wollte sagen so und so
einen gehorsam verzeichnen
oder eine sture falte auf der stirn

© kookbooks 2005

mit freundlicher Genehmigung des Verlages

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Poetree Nacht Koeppenhaus 'reloaded'

In 5 Minuten: Die lange versprochenen Gedichte zur Lyriknacht vom 18.07.08 im Koeppenhaus, zumindest zwei davon: eines von Uljana Wolf und eines von Steffen Popp. Wir freuen uns, die beiden Gedichte im Ostseeblog zu haben.

Ende der lyrikmeisterschaft in


Rostock - the winners: schaut ausnahmsweise mal in die ostseezeitung. Texte aller teilnehmerInnen demnächst an gewohnter stelle