31.1.10

Renga 34

kappsäcken öppnad
innehållet tumlar runt
längtar uthällning

(Asa-Maria)

Übersetzung:
koffer geöffnet
der inhalt purzelt umher
ersehnt ausschüttung

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30.1.10

kezibanisch

wieder führt kein weg nach berlin, aber ob das wirklich so schade ist. die blogger sind nun alle nachhause gestiefelt, keziban hat harakiri begangen, aber wir sitzen da. nichts als ausnahmezustand. in der luft kein schnee mehr, dafür genug auf dem boden. kniehoch eben, anstrengend zum gehen. daher das blickwandern vom fenster aus. die schneehaube auf dem gartentisch, 100fache tischplatte. der grill gibt sich ganz seinen erinnerungen hin unter dem schnee begraben. wir netzwelten, solange der strom hält. die tweets erhellen das dunkel desnachsturmabends. nach usedom führt kein weg, die stralsunder brücke nach rügen ist gesperrt, die züge halten in pasewalk. abgeschnitten wieder einmal, daisylike, kezibanisch, nach greifswald führt nun womöglich kein weg mehr hinein und keiner hinaus.

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ende eines blizzardhaften tages











leuchtender glanz in
den baumkronen - keziban
ist auf und davon

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schnee im schrank



Keziban


Vor 10 minuten

fixblizzard

die schneebrillen können abgesetzt werden. der blizzard verzieht sich, ein weißer spuk, zarte flocken nur noch, schleierhafte luftwehen, halbmetertiefe gehlöcher, schneegefüllte schränke. der grill endgültig schneebegraben bis auf den champignonkopf. autos stehend in der mitte der domstraße. männer (natürlich) mit schneeschaufeln als ausparkgehilfen. von müttern gezogene schlitten. von vätern geschobene kinderwagen im tiefen schnee. familienromantik. baumkronenn und büsche schwanken noch. wir sitzen im warmen. wärehn nicht die schneegezuckerten fenster, man könnte meinen, es sei nichts gewesen. weiße ruhe nach dem sturm.

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Parken


und kaffeetrinken

schneemittendrin


Marktplatz hgw

Eingänge zugeweht



Traktoren


gegen den schnee

schneewehen hgw

jetzt raus und schneedokumentieren, oder lieber blogs lesen wie Ätherflügelundpflasterstiefel, kann man sich fotos angucken ohne die kälte zu spüren ...

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schneesturm HGW blizzardartig

das erinnert verdächtig an einen blizzard, dazu passend ein twitter-blizzard, na ja bisher wohl eher einvor- oder beinahe-twizzard, jedenfalls wird makro und mikrogebloggt, man teilt sich mit, dass die fenster schneeverklebt sind, man versucht dennoch, eins der fenster zu öffnen, der schnee stürmt sofort ins zimmer, zwängt sich in die ritzen, das fenster lässt sich nicht mehr schließen. es schneit kreuz und quer, von oben und von unten, vom himmel, vom boden, und vor der haustür türmt sich der schnee so hoch, dass die tiefere bedeutung des wortes "eingeschneit" sich mehr und mehr erschließt.

Schnee türmt sich


In hgw

Querschnee hgw



Schneesturm mv


Ausnahmezustand

25.1.10

renga 34

kappsäcken öppnad
innehållet tumlar runt
längtar uthällning

by Asa Maria

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22.1.10

Uni Bigband Jazz

Schön ist aber auch das herrliche Lautchaos, sind die angespielten Stücke ( war das eben ein sehr originelles, frisches Take Five? nein muss was anderes sein), die Trompetenklänge in der Pause, die Saxophontöne, ein multicolores Blasen, wenn man so sagen darf, wenn die Band wie eben jetzt im Off spielt. Toll!

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Uni Big Band Semesterabschlusskonzert

So voll hat man die Medienwerkstatt selten (oder nie?) gesehen: Soeben gibt die
Uni Big Band Greifswald unter der Leitung von Hendryk Wörlitz ihr Semesterabschlusskonzert. In der Hitze des Saals erklingen fetzige Sounds, auch mal cooler Jazz, (ja, auch eine Bigband kann das, so wie es sich anhört!) , und groovende Rhythmen, wie man so schön sagt. Hinzugehen braucht, wer bis jetzt noch nicht da ist, allerdings nicht mehr. In den Saal geht nicht mal mehr ein Hering ...

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20.1.10

nichts als schnee

wieder einer dieser schneemorgen, wieder nur weiß am himmel, weiß auf den häusern, weiß auf den straßen, weiß auf dem wall, tausend varianten von weiß, fuß- und reifenwärts immer mehr in ein trockenes oder freuchtes braun sich verwandelnd. nichts ändert sich. nur manchmal scheint auf der schneetafel im hof ein alter filmtitel auf: si le soleil ne revenait pas.

alle anderen farben (außer weiß, braun, grau) scheinen aufgefressen, ausgelöscht. obwohl manche sagen, es sei so schön zur blauen stunde: all das bläuliche licht. manche erinnern sich an ferne winter, in denen der schnee sich türmte überall, an den winter, als die leute im atomkraftwerk in lubmin eingeschneit waren, an die kalten winter in erfurt, minus 15 keine seltenheit, an die alten winter in bayern, glitzernder schnee utner blauem himmel, an die winter der kindheit, als man durch freigeschaufelte zonen zwischen hohen schneewänden ging, als der winter an der schlittelqualität, an der wurfqualität der schneebälle, an der dicke der eisdecke gemessen wurde, schlittschuhkufen auf dem zugefrorenen teichen, das prasselnde feuer zuhause, im warmen, wenn man heimkam mit blauen lippen. der schmerz wenn die füße wieder auftauten mit den halb erfrorenen zehen. es gab noch keine funktionswäsche.

jetzt können wir sagen: vor ein paar tagen, als kein zug mehr fuhr zwischen berlin und stralsund. vor ein paar tagen, als die schneewehen die A20 unpassierbar machten. vor ein paar tagen, als auf rügen kein durchkommen mehr war. vor ein paar tagen, als wir festsaßen im schneegedämpften greifswald. vor ein paar tagen, als freundschaften dahinschmolzen. schon wird alles weiße erinnerung.

19.1.10

Renga 33

gestern möwenschmiegungen
auf teichen-kaum fluchtgedanken

Übersetzung:
gårdagen måssmygningar
på dammar-knappt flykttankar

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18.1.10

Haiti: Kollaborative Neue Medien

Die neuen Medien können manchmal segensreich sein. Es gibt jetzt einen Notfall-Routenplaner für Haiti im Internet. Damit wollen die Heidelberger Geoinformatiker das Katastrophenmanagement nach dem Erdbeben unterstützen. Die Hilfskräfte seien damit in der Lage, heißt es, online die schnellste Wegstrecke zu ermitteln, und zwar "unter der Berücksichtigung zerstörter Straßen und Gebiete".

Möglich wird das Ganze anscheinend durch den OpenRouteService der Heidelberger Arbeitsgruppe - der Service nutzt dabei die Daten der Wiki-Weltkarte OpenStreetMap (OSM).
Welt-Kollaboration im besten Sinne.

Manchmal muss man auch aus Pommern raus blicken.

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10.1.10

schneesonntag

tropfenmuster an den fensterscheiben, sie lösen sich nicht. Ich vermag den text nicht zu entziffern, mir fehlt die richtige lesekompenz. dasselbe gilt für den schnee. dass der sturm die silben verwirbelt hat, macht die sache nicht besser. jedes kristall ein morphemhauch, zusammen legen sie sich zum großen wortatem. weißes linnen aus flüchtigen fäden gewoben. der nordpol ist ganz nah. man merkt’s an den gefrorenen herzen. im schneeweißen gedicht der trauerweide sitzt ein schwarzer schlusspunkt. wächter mit rabenherz. ich befürchte das schlimmste: er ist ein bote. ich wünschte ich hätte herrn adamson nicht gelesen.

8.1.10

Die Fliege

Scheitern ist der Normalfall, das war ihr Lebensmotto.
Mit diesem Satz in ihrem geistigen Gepäck konnte ihr ernsthaft nichts passieren. Und nun hielt sie den Brief in Handen: Sie gehören zum Kreis der Auserwählten. Sie dürfen. Kommen Sie. Finden Sie sich ein, zeigen Sie Ihr Innerstes, empfangen Sie. Dann dürfen Sie gehen. Mit einer neuen Zeile in Ihrer Biografie. Sie weinte ein bißchen. Die Nacht davor träumte sie den Verlust ihrer Mappe. Sie rekonstruierte, wachte laut rezitierend auf, doch die Texte waren ihr fremd. Erwog am Morgen, nicht hinzugehen. Es war Frühling, aber die Luft war noch kalt. Sie trug den kurzen, leichten brauen Pelzmantel ihrer Großmutter, dazu Jeans. Braune Bergziege mit Klappverschlüssen, die immer aufsprangen. Mappe und Bergziege, dazu ihr immer trauriges, abweisende Gesicht. Die lange Zugfahrt, der nicht enden wollende Weg durch die Betonstadt zum Ort der Austragung. Ein Museum. Die Bilder aus den 20er Jahren an den Wänden trösteten sie. Farbige Spiegel, geheimnisvolle Schattenspiele ihrer Seele. Sie blickte in 1000 lächelnde Gesichter. Sie blickte in tausend skeptische, in tausend feindliche Gesichter. Eines von ihnen, eines der ganz großen, bekannten, die sich überall durchsetzen, ein Professorengesicht, älter als sie. Er kannte sie, hatte nicht einmal ein Nicken für sie übrige. Sie schwitzte, aber blieb umhüllt von Großmutters Bergziege. Die >Masse teilte sich, verteilte sich auf 2 große Säle.Sie wartete vor einer abstrakten Skulptur, allein, die Mappe in der Hand. Die Blätter darin waren fast weiß, nur der obere Bereich war mit ein paar Zeilen einer mechanischen Schreibmaschine bedeckt, die statt der Punkte und Kommata Löcher im Papier zeigte. Die Lautsprecherstimme, sie hörte ihren Namen fremd aus fremdem Mund. Die Bilder neigten sich ihr zu, als sie sie passierte.
Durch den vollbesetzten Saal erreichte sie das Pult. Im wasserglas schwamm eine Fliege, mit den blaugrün schillernden Flügeln um ihr Leben zappelnd. Sie hielt ihren Zeigefinger in das Glas, die Fliege krabbelte auf die Fingerspitze. Sie wartete, bis das Insekt mit Vorder-und Hinterbeinen seine Flügel gebürstet hatte. Man flüsterte, einige räusperten sich. Ein kurzes Lachen ganz hinten. Der Lautsprecher wiederholte ihren Namen. Da flog die Fliege auf und stürzte sich in die dunkle Masse der Gesichter. Sie öffnete die Mappe, sortierte die Blätter. Doch sie las die Texte nicht ab. Sie schaute in die 3 x 1000 skeptischen, freundlichen und feindlichen Gesichter. Ganz vorne das populäre Professorengesicht, undurchdringlich und grau. Seinen Mund umspielte ein zynisches Lächeln, als sie ihn ansah und zu sprechen begann. Grell schien die Sonne durch die großen blankgeputzten Scheiben. Die Fliege würde im rasanten Flug irgendwann dagegen stürzen. Sie sprach die Texte auswendig. Sprach in 3 x tausend Gesichter. Ihre Stimme war ernst, trocken, der Text so fremd, dass die Gesichter plötzlich alle zugleich ins Neugierige, ja, Sensationsgierige entgleisten. Als sie nach 20 Minuten abrupt abbrach, war es still im Saal.Niemand klatschte. Im grellen Vormittagslicht ging sie, umhüllt von Großmutters Bergziege, an den 3 x tausend immer noch stummen Zuhörern vorbei. Man sah ihr nach, und nun ging sie eine Treppe hinab. Die Bilder neigten sich ihr zu.
Draußen wartete sie. Sie sah auf die befahrene Straße, roch die Abgase. Hier und da verließ jemand das Gebäude. Jetzt war sie unsichtbar. Sie hörte, wie die Lautsprecherstimme den Namen des Professors aufrief. Scheitern ist der Normalfall, sagte sie und lächelte zum ersten Mal an diesem Tag. Ein schwarzer Mercedes hielt vor dem Museum. Der Oberbürgermeister der großen Stadt steuerte – in Begleitung zweier schwarzer Anzüge – auf den Eingang zu, den sie halb versperrte. Sie trat beiseite, er übersah sie einfach. Sie spürte den parfümierten Luftzug, den sein massiger Körper im Passieren verursachte. Sie machte eine abwehrende Bewegung. Die verächtlichen Blicke der schwarzen Anzüge gefielen ihr.
Dann vernahm sie noch einmal ihren Namen aus dem Lautsprecher. Jemand nahm sie unwirsch beim Arm und zwang sie, den Saal erneut zu betreten, vorbei an den 1000 lächelnden, von Neugier gebrochenen Gesichtern, die sie als Masken in Erinnerung behalten würde, hinter denen nichts mehr zu lesen blieb. Vorne stand der Bürgermeister und sah ihr erwartungsvoll entgegen. Erkannte er sie wieder? Er las etwas über ihre Person von Blatt ab, die schwarzen Anzüge blickten teilnahmslos zu Boden. Das Wasserglas stand noch immer auf dem Pult und die buntschillernde Fliege zappelte schon wieder darin. Sie griff mit der linken Hand nach dem Glas, der Bürgermeister, irritiert, trat zur Seite. Ihre Mappe hatte sie auf dem Pult abgelegt. Sie lächelte ihn an. Wie heiß es unter der Bergziege war! Mit dem rechten Zeigefinger fischte sie vorsichtig die Fliege heraus. Diesmal galt es, sich aus einem um den Leib haftenden Wassertropfen herauszukämpfen. Sie stellte das Glas auf das Rednerpult und sah auf ihren Zeigefinger. Erster Preis, schrie eine Stimme und der Saal dröhnte vor Beifall. Die Fliege taumelte zurück in die dunkle Masse, und in ihrer Hand lag eine altmodisch gestaltete Urkunde. Wieder vernahm sie die Lautsprecherstimme, die den Namen des Professors transportierte und mit einem “zweiter Preis” abschloss. Sein hasserfülltes Gesicht kam näher. Sie verstaute ihre Urkunde in der Mappe. Ein Surren und Sirren schmückte das atemlose Schweigen der tausend Gesichter. Sie blickte zu den blankgeputzten Scheiben hinauf und lächelte zum dritten Mal an diesem

1.1.10

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Odile Endres
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