24.10.12

Koeppenhaus: Angelika Janz, Johanna Schwedes, Norbert Lange

"Die Ethik der Fadenheftung. Lyriknacht mit Angelika Janz, Johanna Schwedes und Norbert Lange" läuft gleich im Koeppenhaus in Greifswald.  (Um 20.00 Uhr heute am Mittwoch) Das sind Dichterinnen und Dichter, die man sich unbedingt anhören sollte. Angelika Janz kann man fast schon als Grande Dame bezeichnen, die nicht nur in der Region eine bekannte Lyrikerin ist. Johanna Schwedes war vor Kurzem bei tEXTRAbatt zu Gast; ihre Texte sind wunderschön, und überraschen immer wieder mit Sprüngen ins Abgründige, Schwarze. Die Eine hat grade eben beim freiraum Verlag ein Buch veröffentlicht, die Andere bei Reinecke & Voß. Auch Norbert Lange hat bei Reinecke & Voß veröffentlicht. Gehen wir also hin und unterstützen damit die Lyrik, die LyrikerInnen, die jungen Verlage & den ganzen Rest.

19.10.12

Slam zum Dritten

Wir haben noch ein wenig recherchiert und tatsächlich goldgelb nuancenlos noch einmal hören können. Ihr könnt euch selbst ein Hör-Bild von Navarros Performance machen. Auch über das, was David Friedrich macht, jener bekannten Video-Site sei Dank. Außerdem gibt's noch einen "poetry clip" von Navarro, der sehr passend ist für diese späte Stunde: Schlaflos. Damit verabschieden wir uns in die wunderschöne, fast warm zu nennende Greifswalder Sternennacht.

Kampf der Künste: Slam in Greifswald


Ohne Zweifel, der Slam in der Stadthalle Greifswald war unterhaltsam. Ohne Zweifel, der Sieger, Volker Strübing, besticht durch seinen Witz und seine meisterhafte Verwendung der Sprache. Und das Ganze in atemberaubendem Tempo. Alle vier angetretenen Slammer: Volker Strübing, Micha Ebeling, Fabian Navarro und David Friedrich waren spannend, witzig, wortreich. Und man hätte gerne auch im zweiten Teil alle Vier noch einmal gesehen und gehört. Dies brachte treffend ein Zuschauer zum Ausdruck, der sich nach der Pause einfach das Mikrofon griff – er fand es nicht in Ordnung, dass nur Zwei es bis zur Endrunde brachten. Guter Punkt, das.

Merkwürdig schien aber der Moderator Michel Abdollahi, der, wenn man der Ankündigung glaubt, als legendär zu gelten hat. Aber wir fragen uns: Ist Arroganz wirklich so witzig? Der schöne Anzug ist da zweitrangig. Das „wunderbare“ Publikum aber fand es anscheinend sehr amüsant. Wie gut, dass er nach Greifswald gekommen ist mit seinen Mannen, in die Hansestadt, an deren Namen er sich witzigerweise nicht erinnern konnte, wo die armen Studierenden „im Exil leben“, denen er witzigerweise Kultur glaubte bringen zu müssen, damit „sie das auch überleben könnten“. Ohne die Hamburger haben wir hier natürlich keine Kultur, klar. Eine kulturelle Wüste ist das, versteht sich von selbst. Und dass die Uni eine Karl-Marx-Uni ist, also auf diesen Witz muss man erst mal kommen. Nun ja. Über Humor kann man trefflich streiten. Abgesehen davon, dass der Moderator parteiisch schien.
Ein paar als Juroren auserkorene Menschen aus dem Publikum brachten also Strübing und Ebeling in die zweite Runde, die beiden erfahrenen  Lesebühnenleser. Nicht unverdient durchaus,Meister sind sie in ihrem Genre, aber man hätte sich auch einen der jüngeren Slammer in der Endrunde vorstellen können.

Volker Strübing (ehemals Berliner Lesenühne Chaussee der Enthusiasten, zusammen mit Ebeling LSD: Liebe statt Drogen) also, der mit den Wörtern  in irrwitzigem Tempo jongliert, wie gesagt, sprachlich phantastisch, alle Texte in Geschichten eingebettet, wirklich witzig. Vor allem der Kaffemaschinentext, eine ziemlich lustige, kreative Maschinenkritik. Schön sind auch seine plötzlichen Perspektivwechsel, voller Überraschungen. Von Micha Ebeling (Berliner Lesebühne LSD: Liebe Statt Drogen), ebenfalls witzig - gefiel uns der Sektentext am Besten; Ebeling zitierte die etwa elf Merkmale einer Sekte, wendete diese auf die Slamily an und erheiterte mit den an die elf Sektenerkennungsmerkmale anschließenden Slamzeilen, die fast schon eine Persiflage auf die typische Slamsprechweise war. Er kann das.

David Friedrich zeigte eine schöne Performance, beeindruckend, wie die jungen Slammer alles aus dem Kopf in flüssige Rede bringen. Auch er witzig. Alle waren so witzig. Und vielleicht ist genau das ein Problem bei solchen Slams, der Zwang zum Witz. Es gibt ganz andere Slammer, den Schweizer Laurin Buser zum Beispiel, der slammt anders. Auf Baseldütsch. Todernscht. Grandios. „Es Bild vom Kriag“, „es Bild vom Tod“. Irrsinnig, wie die Schweizer sagen würden. Man kriegt Gänsehaut. Die Schweizer sind auch im Vorteil mit ihren Dialekten, die klingen. Knackig.

Aber zurück zum Kampf der Künste. Was uns merkwürdigerweise hängen blieb, sind nicht die brillanten Texte von Strübing. Es ist einer von Fabian Navarro …. . das Gedicht, ja und jetzt sagen wir tatsächlich das Gedicht, über die Hoffnung: goldgelb nuancenlos. Das war frisch, hatte eine gewisse Tiefe und war dennoch von großem Witz – aber nicht ununterbrochen, und das war angenehm. Gute Performance, auch, man würde jetzt nur gern diesen Text nochmal hören. Genau diesen.

Ein unterhaltsamer Abend, aber wir fragen uns, wir fragen uns jetzt dennoch, wieso der poetry slam eigentlich POETRY slam heißt. Da müsste man sich einmal gründlich drüber unterhalten.




17.10.12

big poetry slam in greifswald

morgen, am 18. oktober 2012 um 20.00 uhr, gibt es in greifswald ein mega-poetryslam-event:
kampf der künste (hamburg) und das koeppenhaus präsentieren: "Best of Poetry Slam"
Michel Abdollahi moderiert den dichterwettstreit in der stadthalle greifswald. nur die wirklich großen sind eingeladen, wie es heißt, dann sind wir mal gespannt auf die könige der slammer. wir dürfen ruhig beim maskulinum bleiben: wenn wir es richtig sehen, sind das nur männliche namen. offensichtlich sind nur die wirklich gut. gibt es keine slammerinnen? verdächtig das.sehr verdächtig.

16.10.12

Blog Action Day: Fundstücke

The Blog Action Day:  Zitate, die gefallen:
"In order to have the Power of We you need the Power of Me". ( Misadventures With Andi )
"Put Publishing in your own hands" (TheCraftofWriting).
"Social media activate the power of we in creating a new galaxy" (Freedombloggers, Ethiopia)

"Because you see, the power of we, is limitless" (Maja's earth, Ghana Blog)
"l Web stesso è composto dalla collaborazione" (MoebiusMania, Italien)
"Cuando queremos, podemos" (Docmanuel, Spanien)

Es gibt auch Blogseiten mit schöner arabischer oder japanischer Schrift, auf die wir nicht verlinken, weil wir nichts verstehen davon ...man findet einen interessanten Artikel über Freeconomics ( Spirit of Community), einen interessanten Post zur Lage in Spanien (Diario del Ultimo Bufon). Im Übrigen: Auch das Weiße Haus partizipiert am Blog Action Day, klar durchaus, The Power Of We, Yes We Can.

Es lohnt sich durchaus, heute mal durch die BlogActionDay-Seiten zu surfen. Es finden sich viele tolle Seiten mit interessanten Gedankengängen zur "PowerofWe", aber auch viele bizarre, kitschige - und natürlich unverständliche. Das heißt natürlich nicht prinzipiell unverständliche, aber solche, die wir nicht verstehen, weil wir der Sprachen und der Schriften nicht mächtig sind. So viel zur grenzenlosen Freiheit des Webs.

Blog Action Day


the solitude
of northern shores - in the web
the power of we


Das ist der vorpommersche Kommentar zum Blog Action Day

12.10.12

Literaturnews

Wer sich heute langweilt, könnte mal in die Lyrikzeitung schauen, dort findet sich wie immer jede Menge Interessantes, zum Beispiel zu den neuesten Preisverleihungen - in Ungarn etwa hat der rebellische Ferlinghetti  den mit 50 000 EUR dotierten ungarischen P.E.N.-Literaturpreis zurückgewiesen - aus politischen Gründen. Das nennt man einen aufrechten Dichter!

4.10.12

23. tEXTRAbatt am 09.10.2012 in stralsund

am dienstag, den 9. oktober 19.30 uhr gibt's in stralsund den 23. tEXTRAbatt. eingeladen sind bertram reinecke, johanna schwedes, lutz steinbrück und radjo monk. auch die vier tEXTRAbattistinnen (odile endres, silke peters, ulrike sebert, irmgard senf) werden lesen. so kann der herbst beginnen.

regenhaiku

regen
nichts als regen
regen


(greifswald)