3.2.15

schneeflöckchen weißröckchen. teil 4


die kulisse blieb gänzlich unverzaubert. solange man den biss der kälte nicht spürt, die scharfen reißzähne. nicht, dass wir noch wölfisch werden. das fell ist schon am wachsen. wenn die scheeflocken alle auf einmal ihre augen aufschlagen. sie haben keine iris, eher so eine art nachtfrostsonden, von deren blick einem schwindlig wird. wurde uns in jener nacht als wir durch die winterspaliere gingen. die vibrionen waren in lauerstellung, sie sammelten kraft für den lauen bodden wasser sommer, für’s kollaborative keimen im seichten, auch wenn es ein bisschen eng würde bei einer million keime pro liter. gramnegativ war euer blick auf die zukunft, die gedanken gekrümmte stäbchen, typisch für die vibrio vulnificus stimmung. wir würden nicht hingehen mit unseren herzwunden.

(poetische prosa aus dem jahr 2009, teil 4)

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